Pranayama ist das vierte Glied nach den Yoga-Sutras von Patanjali und bezeichnet die Zusammenführung von Körper und Geist durch die Übungen.
„Prana“ ist eine Bezeichnung für die Lebensenergie. „Ayama“ kann mit „kontrollieren“ oder auch mit „erweitert“ übersetzt werden. Die Atmung oder Kontrolle des Atems, ist meines Erachtens das Wichtigste. Die Atmung hilft in jeder Hinsicht und ist überlebensnotwendig. Mit knapp 18 hatte ich eine Nasenoperation, weil ich eben nicht richtig atmen konnte. Mein rechtes Nasenloch war komplett blockiert, ich hatte ständig Entzündungen und musste oft Antibiotika nehmen. Das wollte ich nicht mehr akzeptieren und habe daraufhin die Scheidenwände korrigieren lassen, um besser atmen zu können. Und mit der Möglichkeit der korrekten Atmung begann auch mein Prozess der Persönlichkeitsentwicklung. Die Atmung hilft mir bei der Vertiefung der Übungen und ermöglicht mir diese länger zu halten. Die Atmung ist ein wesentlicher Teil der Konzentration und somit auch die Basis bei der Meditation. Mit der Ausatmung habe ich gelernt wirklich loszulassen. Die korrekte Atmung verhalf mir dabei, mich zu konzentrieren und zu zentrieren und durch die Atmung habe ich gelernt, mich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Die Atmung war mein Wegweiser. Wieso? Weil durch die Atmung die Spannung der Libido trainiert wurde (Libido ist psychische
Energie). Wo keine Spannung ist, da ist auch keine Energie. Durch die Atemübungen habe ich somit gelernt mich zu beherrschen und die Energie richtig zu verlagern.
Für die Energie braucht es also Spannung. Diese Spannung wird durch die Atmung aufgebaut. Warum gerade durch die Atmung? Die meisten denken beim Aufladen der Energie an Essen oder Trinken und nicht an die Atmung. Jedoch führt zu viel essen leider zur Fettleibigkeit und somit zu starken und energiegeladenen Menschen. Ohne Nahrung kann der Mensch bis zu drei Wochen überstehen, jedoch ohne Atmung etwa drei Minuten. Energie muss der Mensch nicht erzeugen sondern aufnehmen. Und woher nehmen wir diese? Am meisten aus der Luft. Du kennst bestimmt den Satz „Geh an die frische Luft, um deinen Kopf wieder frei zu Bekommen“. Denken wir nur an die Kraft des Windes oder an die Spannung in der Luft, die wir bei Gewittern erleben, ganz abgesehen vom Phänomen des Luftdruckes, der mit etwa zwei Tonnen Gewicht auf die Haut des Menschen drückt, auf jeden Quadratzentimeter ein Kilogramm! Betrachten wir den Vorgang der Atmung in vereinfachter Form Luft wird eingeatmet, in der Lunge wird Sauerstoff aus der
Atemluft in das Blut aufgenommen. Kohlenstoffdioxid wird aus dem Blut an die Luft in der Lunge abgegeben und die verbrauchte Luft wird ausgeatmet.
Der Transport von Sauerstoff und der Abtransport von Kohlenstoffdioxid ist Wichtiger, als der Transport von Nährstoffen. Der Mensch verliert ohne Sauerstoff nicht nur schnell das Bewusstsein, sondern auch schnell das Leben. Man kann auch sagen: „Mehr Sauerstoff ist mehr Leben, weniger Sauerstoff ist weniger Leben.“ Leidet eine Zelle unter Sauerstoffmangel, kann sie ohne Sauerstoff sterben. Nur für kurze Zeit kann Energie ohne Sauerstoff gewonnen werden.
MEIN TIPP:
Stelle dir echte Pflanzen in die Wohnung, damit die Luft reichhaltiger an Sauerstoff ist. Lüfte regelmässig deine Wohnung und mache tägliche Spaziergänge.
Menschen, die besser atmen und die Gesetze der Atmung kennen, können sich viel besser konzentrieren und an ihr Umfeld anpassen. Sie können den Rhythmus der Atmung an die Luftverhältnisse anpassen. Schlechtes Atmen verlangt einen schnelleren Rhythmus des Atmens, es geht dabei jedoch Energie verloren und der Körper empfindet Stress und ist im überlebens Modus. Auch die Atmung durch die beiden Nasenlöcher folgt einem Rhythmus. Achte mal darauf, durch welches Nasenloch du atmest. Du wirst feststellen, dass du einmal besonders durch das Rechte, ein anderes Mal durch das Linke und zu gewissen Zeiten durch beide Nasenlöcher atmest. Wenn wir bewusst atmen und mit unserer Vorstellungskraft die Energie lenken, dann können wir die
Energie aus dem Kosmos aufsaugen. Am Ende sind es nicht die Yogaübungen die dich stärken, sondern die richtige Atmung. Die Übung lenkt die aufgenommene Energie. Es gibt viele unterschiedliche Atemübungen und Techniken wo dir am Anfang sogar schwindelig werden kann. Doch wenn du tief und richtig atmest wirst du kleine Veränderungen im Körper spüren, wie das Kribbeln in den Lippen und die entstehende Wärme im Körper. Durch die Steigerung der Durchblutung wird dein Organismus gestärkt und dein Energiepegel erhöht. Einatmen und Ausatmen haben diverse Eigenschaften die erläutere ich dir hier:
EINATMEN | AUSATMEN |
YIN | YANG |
WEIBLICH | MÄNNLICH |
NEHMEN | GEBEN |
AUFTANKEN | LOSLASSEN |
INTROVERTIERT | EXTROVERTIERT |
EMPFÄNGLICH | ZIELORIENTEIRT |
Nasenatmung oder Mundatmung?
Dank der Nasenatmung gelangt die Luft aufgewärmt, gereinigt und angefeuchtet in die Lunge. Dies ist bei der Mundatmung nicht der Fall. In der Regel atmen wir durch den Mund nur, wenn wir durch die Nase nicht genügend Sauerstoff bekommen. Ich persönlich atme ganz bewusst durch die Nase ein und durchden Mund fest und laut aus, wenn ich etwas loslassen möchte.
ATEMÜBUNGEN FÜR DICH
Atmen
Die Basis ist die korrekte Atmung und daher empfehle ich dir diese Übung täglich 3-5 Minuten zu machen. Nehme eine bequeme und aufrechte Sitzhaltung oder Schneidersitz ein. Stell dir vor dein Nacken wird lang gezogen, Rolle deine Schulter nach hinten und richte dich auf. Atme tief ein und aus und versuche deine Gedanken ruhen zu lassen. Lenke deinen Fokus nur auf die Atmung. Solltest du hierbei Schwierigkeiten haben, dann zähle beim aus- und einatmen bis vier. Mit der Zeit werden deine Atemzüge länger. Hierbei empfehle ich dir durch die Nase ein- und auszuatmen, jedoch muss es letztendlich für dich stimmt.
Namasté
Deine
Morena
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